
Brauchtum
BRAUCHTUM IN UNSERER GEMEINDE
Bis nach dem 2. Weltkrieg wurde Heimatbrauchtum als eine Unterbrechung harter Arbeit hoch in Ehren gehalten. Da es die modernen Medien noch nicht gab, wurden nachbarschaftliche und gesellige Kontakte sehr gepflegt. Einige dieser alten Bräuche sind leider nur noch aus Erzählungen bekannt, aber einige werden in der intakten Dorfgemeinschaft auch heute noch intensiv gelebt.
- 02 - Karneval: Narrengericht und Karnevalszug
In Kempenich geht es an Karneval heftig zur Sache. Die Nähe zum Rheinland lässt sich nicht verleugnen. Jährlich gibt es eine Kindersitzung, eine Sitzung der GKKG und eine Möhnensitzung. Eine Besonderheit ist jedoch das einmalige Karnevalsgericht. Es findet nur alle zwei Jahre - abwechsend mit dem Karnevalszug - statt. Bereits am Rosenmontag 1929 tagte erstmals das legendäre "Fastelowendsgericht", abgeleitet vom mittelalterlichen Kempenicher Gericht, das von den Narren auf ihre Art nachgestellt wurde. Schon damals gehörten Richter, Beisitzer, Rechtsanwälte und Gerichtsdiener zum närrischen Tribunal. 2015 übernahmen die "acht Voyeure" die Tradition von den Daller Spatzen. Es steckt eine Menge Arbeit dahinter, die "Schandtaten" und "Verbrechen" im Ort zu sammeln, festzuhalten und dann so aufzubereiten, dass sie auch "gerichtsfest" sind. Dass dies dem Narrengericht immer wieder gelingt, zeigt die regelmäßige Begeisterung der anwesenden Zuhörer, aber auch der Delinquenten.
Ablauf:
Morgens am Gerichtstag, wenn sich wohlsituierte Kempenicher Bürger noch schlaftrunken die Augen reiben, stehen die Stadtsoldaten mit vom Gericht ausgefülltem Haftbefehl vor der Tür und bringen die Angeklagten in Untersuchungshaft in eine hölzerne Gefängniszelle beim Narrengericht. In Deustesch Dieters kleinem Gerichtssälchen stehen sich schon frühzeitig zahllose Schaulustige die Beine in den Bauch, um mit dabei zu sein, wenn bekannte Dorfgrößen, aber auch auswärtige Honorationen vor dem Hohen Gericht erscheinen und zumeist in Büßermiene den närrischen Prozess über sich ergehen lassen müssen. Manchmal trifft es jedoch auch unerwartet einen der Zuschauer, der dann nicht mehr weit bis zur Gefängniszelle hat.
Früher wurden Landwirte wegen zu später Kartoffelernte oder wegen eines zu hohen Misthaufens verurteilt. Mit einer Strafe belegt wurde auch jener Bürger, der beim Versuch, einen Nagel in die Wand zu schlagen, die Wasserleitung getroffen hatte. Die Anklagepunkte haben sich Laufe der Zeit verändert. Heutzutage werden Hochstapler, Verkehrsrowdys, Glücksspieler und Paparazzi vor den Kadi geschleppt. Man kann auch wegen eines versteckten Gebisses, einbetonierter Schnapsflaschen, eines Aprilscherzes, fallengelassener Sätze oder unbeabsichtiger Unfälle vor dem Gericht landen. Früher richteten sich die Strafen danach, wie vermögend der Beschuldigte war. In einem Nachttopf werden die Strafgelder gesammelt.
- 03/04 - Kläppern vor Ostern
Wie in vielen anderen katholischen Gegenden ist es in der Karwoche Brauch, dass die Kinder mit Holzklappern durch das Dorf ziehen. Sie ersetzen die Kirchenglocken, die nach dem letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis Ostern schweigen.
- 04 - Maibaumstellen am 30. April
Das Maibaumstellen geschieht in Kempenich seit einiger Zeit in Form einer konzertierten Aktion. Im Vorfeld wird in Abstimmung mit der Ortsgemeinde und des zuständigen Revierförsters die Fichte ausgesucht. Für den Transport und das Aufstellen des Baumes ist dann die örtliche Feuerwehr verantwortlich. Die Kinder dürfen den Baum mit bunten Bändern schmücken. Jedes Jahr finden sich viele Bürgerinnen und Bürger ein, um in geselliger Runde noch bis in die späten Abendstunden unter dem Maibaum am alten Bahnhof in Kempenich zu feiern.
In der Hexennacht vom 30. April auf den 01. Mai bekommen Junggesellinen von ihren Verehrer einen Maibaum vor das Haus gestellt. Dafür muss beim Junggesellenverein jedoch ein Obulus in Form von Stubbikästen oder einem Ersatzbetrag gezahlt werden. Die Sicherheit der Maibäume, die nicht bezahlt werden, kann sonst nicht garantiert werden...
Ansonsten ist in Kempenich kein Anwohner vor den Hexen in dieser Nacht sicher. So werden rechzeitig alle beweglichen Gegenstände in Haus- und Hofeinfahren, beispielsweise Blumentöpfe oder Mülltonnen in weiser Vorraussicht weggeschlossen. Oft werden auch Streiche gespielt, die Themen der letzten Monate aufgreifen, so nahmen die Hexen 2013 die vielen Polizeikontrollen aufs Korn, beschrifteten die Ortschilder mit "Polizeistaat" und stellten selbstgebastelte "Starenkästen" auf.
- 05 - Maikirmes
Am zweiten Sonntag im Mai ist das Hochfest der Pfarrei Kempenich zu Ehren der beiden Schutzpatrone St. Philippus und St. Jakobus. Verbunden mit diesem Kirchweihfest und daraus hervorgegangen ist das weltliche Fest Kirmes. Traditionell findet diese in und an der Leyberghalle statt.
- 05/06 - Fronleichnam und Pfarrfest
Das Fronleichnamsfest „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“ ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi gefeiert wird. In Kempenich findet zuerst eine Messe, zusammen mit den Kommunionkindern statt. An mehreren Stellen im Ort werden von engagierten MItgliedern der Kirchengemeinden Altäre aufgebaut und liebevoll mit Blumen geschmückt. Es ist ebenfalls üblich, dass die Kinder am Tag vor Fronleichnam in die Wiesen und Wälder ausschwärmen, um Blüten zu pflücken, die dann vor diese Altäre als wunderschönen Teppiche gelegt werden. Nach der Kirche geht die Prozession - von der Blasmusik unterstützt - , die Strecke mit den Altären ab, um an diesen zu beten. Nachmittags findet an der Leyberghalle das Pfarrfest mit Kaffee und Kuchen, Blasmusik und Spielen für die Kinder statt.
- 10 - Erntedankfest im Oktober
Mit dem Erntedankfest soll an die Arbeit in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden und daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. In Kempenich wird die Tradition gepflegt. In der Kirche findet sich ein mit den Früchten des Feldes geschmückter Altar.
- 12 - Weihnachtsmarkt im Advent
In der Vorweihnachtszeit findet auf dem Platz vor dem Bahnhof ein Weihnachtsmarkt statt. Während die Kempenicher sich traditionsgemäß an Glühwein und "Krebbelche" und anderen lecken Sachen laben, während sie ein Schwätzchen halten, sorgen der Männergesangverein und die Original-Goldbachmusikanten für weihnachtliche Klänge.
- 11 - Martinszug um den 11. November
Der Martinstag am 11. November ist der Gedenktag des Heiligen Martin von Tours. Er ist in Mitteleuropa und somit auch in Kempenich von zahlreichem Brauchtum geprägt. Da Martins Leichnam ursprünglich in einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours überführt wurde, feiert man dieses heute noch mit einem Laternenzug der Kinder. In Engeln findet der Zug in der Regel donnerstags statt, in Kempenich freitags.
Vorbereitung und Ablauf:
Martinsfeuer
Damit St. Martin überhaupt stattfinden kann, ist natürlich viel Vorarbeit notwendig. Zum Glück gibt es immer fleißige und fröhliche Helfer, die Holz für ein großes Martinsfeuer aufbauen, bevor es dann feierlich abgebrannt werden kann. Für den Aufbau des Martinsfeuers war es früher üblich, dass die ganze Schule sich am "Schlääfe", d.h. dem "Herbeischleifen" des notwendigen Brennmaterials beteiligte.Dazu wurden Äste und dürres Holz von den Schülern aus dem Wald hoch zum Martinsfeuer - damals noch oberhalb der Steinbrüche - geschleppt. Andere zogen mit Bollerwagen durchs Dorf und forderten mit folgendem Spruch die Bewohner lautstark zum "Beisteuern" auf : " Mir joon steuere - für die Määrtesfeuere. Jitt ohs ön Bonge Strüü - mir verbrennen öch de Läus on de Flüü. Jitt ohs ön aale Hoot - ön neue ös och at joot."
Heutzutage wird das Martinsfeuer auf dem Mathisberg oberhalb des Ortes aufgeschichtet. Viele Jugendliche helfen mit. Hier auf der Baggerschaufel sitzen sie zusammen mit Küster Peter Bell, seit Jahren in Kempenich bei solchen Arbeiten nicht wegzudenkende Hilfe.
Wortgottesdienst
Am Tag der Lichterprozession findet - kurz bevor es dunkel wird - in der katholischen Pfarrkirche ein Wortgottesdienst statt. Seit Jahren ist es Brauch, dass die Grundschulkinder dabei ein Martinsspiel in der Kirche aufführen.Lichterprozession
Anschließend treffen sich alle Kinder mit selbstgebastelten Laternen, ausgehölten beleuchteten Zuckerrüben oder Fackeln auf der Straße vor der Kirche, wo schon St. Martin auf seinem treuen Pferd auf sie wartet. Begleitet von den Original-Goldbach-Musikanten wandert der St. Martinszug singend durch das Dorf auf den Mathiasberg, wo nun das Martinsfeuer von der Feuerwehr angezündet wird.Weckmännder und Döppekooche
Wenn alle ordentlich durchgefroren sind, geht es durch das Dorf zurück in die Leyberghalle. Dort freuen sich Groß und Klein schon auf die Martinsweck vom St. Martin und den leckeren Döppekooche von den Möhnen, die es unter musikalischer Begleitung und fröhlichem Beisammensein in der Leyberghalle gibt.Kemmejer Döppekooche:
- 2 kg mehlige Kartoffeln
- 2 altbackene Brötchen
- Milch
- 1 Zwiebel
- 1 Ei
- 4 grobe Mettwürstchen
- 200 Gramm durchwachsenen Räucherspeck
- Salz, Pfeffer, MuskatZubereitung:
Brötchen in Milch einweichen. Kartoffeln und Zwiebel grob reiben. Würste und Speck in Scheiben schneiden. Alle Zutaten vermischen und in einen mit Öl oder Schmalz gut ausgefetteten Eisenbräter geben. Auch die Oberfläche muss mit Öl begossen werden. In den vorgeheizten Backofen schieben, 200 Grad eineinhalb bis zwei Stunden. Die Kruste soll schön gebräunt sein. (Leichte Abwandlungen sind von Haushalt zu Haushalt üblich.)Martinszug in Engeln
Auch in Engeln gibt es jährlich einen eigenen Martinszug! Damit St. Martin hoch zu Ross durch das Dorf reiten kann, muss bereits einige Tage vorher gearbeitet werden. Dann gilt es nämlich für die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Engeln das Feuer zu errichten. Auch am Tag des Zugs selber sind die Floriansjünger bei der Absicherung des Zuges gefragt. Aufgaben, die sie stets souverän erledigen und für die Ihnen der Dank der Dorfgemeinschaft gebührt. Neben St. Martin und seinen Begleitern reihen sich dann die Original Goldbach-Musikanten sowie zahlreiche Kinder mit Laternen und Fackeln ausgerüstet zum Zug auf.
Dass die Arbeit der Feuerwehrmänner nicht umsonst war, zeigt sich dann am Feuer: Lodernde Flammen tauchen den Platz in ein helles Licht. Wieder in der Ortsmitte angekommen, warten Martinswecken auf alle Kinder. Besonderes Highlight ist da natürlich die Ausgabe durch St. Martin persönlich. Zum Abschluss kehrte man in die Gaststätte Eifelstube der Familie Haisch ein, um sich die gespendeten Döppekooche sowie das ein oder andere Kaltgetränk schmecken zu lassen.
Ortsvorsteher Jens Schäfer: „Die Freiwillige Feuerwehr, die Original Goldbach-Musikanten, St. Martin mit seinen Begleitern, unsere Wirtin Anja und ihre Familie – alle packen Jahr für Jahr mit an, um auch den Kindern in Engeln einen Martinszug zu bieten. Das ist für einen Ort dieser Größe ja weiß Gott keine Selbstverständlichkeit mehr. Umso größer ist der Dank an alle Beteiligten!“
- Mundart
Bild: das fröhliche Zickelchen wurde von Marco Gros gezeichnet
Kemmejer Platt Hochdeutsch aavstännisch sein hungrig sein adjüß adieu Ahle Alte änem jet ausdohn jemandem Rabatt geben Apdektesch Apothekerfrau Ärpele Erdbeeren Ärwel Armvoll Auhe Uhr Auszoch Schublade bärwes barfuß bätsche tratschen Beie Bienen beköppe begreifen betrepst guck nicht so betrübt / traurig Betz Kerngehäuse (Apfel), auch ein frecher kleiner Junge Beus Beule Bibschje Huhn Binne Ziege Birrebunnes Birnenkuchen Bösch Wald Boteramm doppelt belegtes Brot Botz Hose Böttelschje kleines Kind Brämele Brombeere Brellschäd Brillenetui Bunes junge Kuh dann dohn etwas aufheben Dappes Tölpel de Dalles hän erkältet sein de Schnüss schwade schwadronieren dilesch erschöpft Dilldopp Kreisel Ditzeweck Weckmann Ditzje Baby Do höösch! Mach langsam! Döllepes Tolpatsch dömmelesch schwindlig Döppe Topf Döppekooche "Kartoffelkuchen" - Kartoffelgericht aus dem Bräter m. Speck, dazu Apfelmus Dreidroht Dummkopf Droansfunsel Lahmarsch düskihr dieses Mal Elefantebuzzele Paranüsse en janze Häd jede Menge Erpele Erdbeeren Esch jelöw, dir spillt öt! Ich glaube, bei Dir piept es! Fääsch Nachgeburt bei Tieren fäje Gemüse putzen Flättsche dreckige Fußspuren, wo gerade frisch geputzt wurde flöppe rauchen fräd zäh, hart, herb, rau fräd Kuscht harte Kruste, oder ein Mensch, der viel aushält friemele (der) fummelt sich etwas zusammen Fröschejereckels Froschlaich Früscht Getreide fuckesch sein / Fuck hänn Geschick haben fuddele spielerisch betrügen, er betrügt beim Spiel für nähms der Reihe nach Fürwetz Neugierde fussele et is em fussele: Nieselregen fällt Jäächt Gerste Gleetsch Peitsche Glückelsche Küken Grääf 1. Mistgabel; 2. Schimpfwort: übles Subjekt - nur weiblich: der hät en grääf dehäm grangele quengeln grangelesch sein quengelig sein Grünjele Stachelbeeren Grußmotte Großmutter Hämsche Schweinshaxe Hängele Hosenträger Hänsche Handschuhe Hanstrauwe Johannisbeeren Häsebrut Altes belegtes Brot, welches man wieder mit nach Hause bringt hebberöcks rückwärts heiwels seitdem hepp zurück hin on her witschele hin- und herwackeln Himmelsdiersche Marienkäfer Höh Heu (das ö wird nicht so hoch wie bei Höhe gesprochen, sondern tiefer) Hömeresch Angsthase, Mensch, der sich nicht viel zutraut Hönefützje Gerstenkorn Hööft Kopf (Kohl) Höönkel Nesthäkchen, verwöhntes Kind Hossbess einfältiger Mann Hosse Strümpfe, Socken Huhbäne spinnenartiges Insekt mit langen Beinen huttschele hinhocken huvättech arrogant, hochnäsig Impere Himbeere Jaate Garten jappse nach Luft schnappen Jebünn Holzfußboden Jehöschnis Wärme, Geborgenheit, Heimat - eine schöne Beschreibung findet man auf der Seite https://www.meineeifel.de/eifeler-platt-jehoeschnis-das-spezielle-eifelgefuehl/
Jelääse von einem Wagen ausgefahrene Spuren in unbefestigtem Weg Jeschnuggels Süßigkeiten jet zoköhn sein sich etwas trauen jickelesch wackelig Jöödche Patentante juffer Jungfrau kaaschtesch geizig Kabuff kleines Zimmer Kappeskopp Kohlkopf keh Keit kein bisschen Kennel Dachrinne kes nie Ketteschöpp Löwenzahn kermse räuspern Keu Unsinn, Quatsch Kixe Tannenzapfen kläämsche schmatzen Klatschkäs, Kätschkäs Quark Kleckere Murmeln, Variante: Klekere Klöpp Prügel Klückelsche Küken knaatsche weinen knärpe nagen, kauen Knein Kaninchen knisdesch geizig Knöppel Stock, Knüppel Knutze Dickkopf Koh Kuh Köhschdel Kuhstall kore kosten (Essen probieren) kötte betteln Krampe Kleiderhaken Kräsche beim Bügeln unbeabsichtigt erzeugte Falten kraude Unkraut jäten Krebbelche Reibekuchen, (Ursprung verm. frz. für Crepe) kriselesch schrecklich kröckse ächzen, stöhnen; auch: äne kröckse = jemanden an sich drücken kröpelesch sich elend fühlen: "ech föhlen mech kröpelesch..." (langes ö, kurzes p) Kromm Sichel Krompere Kartoffel -Das Wort Krompere kommt von "Grundbirnen": In einer Akte des Kempenicher Gerichts aus der Zeit um 1780 wird ein Einwohner wegen entwendeter "Grundbirren" verurteilt. Krünjele Stachelbeeren Kuckusbloome Buschwindröschen kühme jammern Kute Klauen (von Kühen) Lappes Schelm laustere horchen leddisch leer lossleddesch ledig Lütsche Linkshänder mäulches Mohs mundgerecht Manchestebotz Cordhose Mellesch Milch Meck / Mick Handbremse von Karren / Anhängern Metz Messer Möck Bremse (hier ist das Insekt gemeint) Modde Mutter Mösch / Mösche Spatz / Spatzen (Haussperling) Möst Mist Mostert Senf Mötsch Mütze Murre kraude Möhren ernten muselesch zerzaust Nietebotz Jeans Nohpeschaft Nachbarschaft Nukkes kleines Schwein / Ferkel Ohs Jeeß hätt en Knuff ön de Zuht! Unsere Gießkanne hat eine Delle am Ausguss! Öllesch Öl Ooß Ochse Oozt bösartige Frau owenopp oberes Stockwerk Päädsche Scheitel, Pfad Pääd Pferd Pädschel Pferdestall Pärpel Schirm (Ursprung: frz. Parapluie) Pättsche Patenonkel piddele palen (Erbsen) Pittesillesch Petersilie Ploch Pflug Ponge Ballen (Stroh) Pötz Brunnen Priem Kautabak Puddel Jauche Püütsche Prise (Salz) Quellmänner Pellkartoffeln Quötschschmeerschnüssje mit Pflaumenmus verschmierter Mund Rähn Regen rässte ruhen Räuteche kleine geschnittene Brotstückchen Rennjääs Rennziege riere nadeln (Tannenbaum) risssele schütteln Röckepein Rückenschmerzen rotteschällesch marode, abgenutzt, verschlissen Rüff Verletzungskruste Sääfekest Seifenkiste Sachdooch Taschentuch (Sacktuch) Säuschdel Schweinestall Schabellschje Fußbank / Fußhocker schakeje Been krumme Beine Schaute Blödmann, große Klappe; nichts dahinter;auch "Spinner", aber nicht unbedingt verletzend gemeint, auch Witzbold schänne schimpfen Scherwele Glasscherben schlauchesch wählerisch beim Essen Schlaute Schnittlauch schleefe john Holz für das Martinsfeuer zusammentragen (wörtlich „schleppen gehen“, Herbeischleifen von Ästen) Schlinge Schlehen Schloht Salat Schlupp Schnuller Schmärbel Schwalbe Schnäl Schnecke ohne Schneckenhaus Schnorrs Schnurrbart / Schnäuzer schnöse herumspionieren, auch: Süßigkeiten essen schnorkse schnarchen Schnuddelnäsje laufende Nase Schofsstiwwel Schafspferch Schöpp Schaufel Schuppkahr/Schöppkahr, Deukahr Schubkarre; Deukahr kommt von deuen = schieben Schörschtelskrätzer Schornsteinfeger Schössje doppeltes Brötchen aus Roggenmehl Schottel Schüssel schottelesch nicht gerade aufliegend, uneben schrooh hässlich Schrötel eine Frau, die schnell und laut redet schrötele schnattern; viel, schnell und laut reden Schüezetösche Schürzentasche Schwaatschnüss Quasselstrippe Schwäddem Wasserdampf schwade schwadronieren Schwadlappe Schwätzer Schwätzje Unterhaltung, Schwätzchen schwazz verkahlt sein bis ins Mark frieren Schwelles dicker Kopf seddech vorsichtig Sek-Ötzde Ameisen sesch preude sich abmühen; Dat wor ön Preuderei! sesch reste sich ausruhen sesch tespediere sich streiten sesch tommele sich beeilen sesch hutschele sich hocken Speis Mörtel Spengel Sicherheitsnadel Spillduhs verspielter Mensch Sprochet Schwätzer Staf Stock steipe stützen Stefftekopp Kurzhaarfrisur stekum heimlich stibitze stehlen Stiwwel Durcheinander Stocheise Feuerhaken Stöbbdoch Staubtuch. Variante: Stöppdoch storwele stolpern Strömp Strümpfe, Socken stronze angeben Stronzdooch (Angeber-)Einstecktuch zum Anzug passend zur Krawatte stroppe john Blüten für Fronleichnam sammeln Strüh Stroh struwelesch strubbelig (zerzauste Haare) Töösch Tasche treuch trocken Tröt dumme Pute, aber auch Schlafmütze, "Tronsfunsel" tommel desch! beeil dich! Topät Tolpatsch tottele stottern Trät-Dar! Es ist genug! Traufel Maurerkelle Tronsfunsel Schlafmütze tribbeliere drängeln, nötigen Tröömes Träumer tröötsche in Strömen regnen Tubak Tabak Ueze Speisereste; Öt wären ken Ueze jemacht! = Iss auf! Urze Essensreste vehause verschlampen vehööft sein verlegen sein veörtere etwas unterbringen Verkappter alter, etwas weltfremder Junggeselle vestiwwele verschlampen Vezell Erzählerei, Unterhaltung, Schwätzchen Vürwetznas Vorwitznase, neugieriger Mensch Wäsem Graswurzel mit Grasbüschel daran Weißbänner Anstreicher ("Weiß" von Kalk, "bänner" von binden/herstellen des Kalks/der Farbe) Week Docht widdelesch Sie oder er ist schlecht gelaunt und benimmt sich unmöglich Wierschieng Wirsing (Wort wird langgezogen, "sch" wird weich gesprochen) witze schmollen Worpele Blaubeeren Wouscht Wurst zänke streiten zammelesch ungepflegt Zappelrät Kleiderhaken Zeckelche junge Ziege ze Schlach kunn zurecht kommen zöbäscht on jenoch mehr als genug Zööpe zotteliges Haar zööpesch zottelig Hier zwei Erinnerungen von Winfried Schmitz. Das erste ist ein lustiges Liedchen von einem offenbar etwas liederlichen Dorfmädchen namens Lieschen. Identität und Entstehung sind ihm nicht bekannt, an den Spruch selbst erinnert er sich noch gut: "Lissje, Lissje, Strampelbään - kütt de janze Woch net hääm. - Kütt jesonge on jespronge möt de Suppejasse Jonge."
Mit folgendem Spruch forderten früher die Jugendlichen die Dorfbewohner auf, Holz, Stroh und Äste für das Martinsfeuer herauszugeben. Hilfreich war das Argument, dass der Spender damit auch von lästigem Ungeziefer befreit würde:
"Mir joon steuere - für die Määrtesfeuere. Jitt ohs ön Bonge Strüü - mir verbrennen öch de Läus on de Flüü. Jitt ohs ön aale Hoot - ön neue ös och at joot."Liebe Kempenicher, wenn Euch noch ein schönes Wort einfällt, dann schickt es bitte an den Webmaster!!
Vielen Dank an alle, die hier Wörter beigesteuert haben!In der Eifel kann man am Platt genau unterscheiden, aus welchem Dorf man kommt, manchmal sogar, aus welcher Straße. Wer sich noch weiter mit dem Eifler Platt beschäftigen möchte, findet auf der folgenden Seite https://www.meineeifel.de/vokabeltrainer-eifeler-platt/ einen Vokabeltrainer, der allerdings nicht speziell für Kempenich Vokabeln sammelt, jedoch für die ländliche Region der Umgebung.
Ein Mitmachwörterbuch - auch für Eifler Platt - findet man hier: https://mitmachwoerterbuch.lvr.de/mitmachwoerterbuch.php